Bf 109 E-3a

Bausatz: Airfix       Decal: Kora        Maßstab: 1:72

Nach langer Modellbauabstinenz wollte ich zum Wiedereinstieg lieber erst einmal mit etwas kleinem beginnen. Bei der Tombola in Radebeul fiel mir die neue 109 E von Airfix in die Hände. Die Bauteile machen einen recht guten Eindruck, gute konstruktive Lösungen (z.B. Ölkühler) und hübsche Details, die allerdings teilweise übertrieben dargestellt sind (z.B. Gravuren und Blechüberlappungen). Vielleicht hatte man hier mehr eine Anfänger-Pinsellackierung im Blick. Für einen so jungen Bausatz weisen die Teile doch erheblichen Grat und teilweise auch Versatz auf. Die Anschnitte an den Kleinteilen sind ziemlich massiv und manchmal auch noch ungeschickt platziert. Ein paar kleine Gußformfehler gibt es auch noch, diese sind aber nicht so gravierend, daß sie den Gesamteindruck besonders stören würden. Es ist also kein Schüttelbausatz, an den meisten Teilen fällt mehr oder weniger Nacharbeit an.

Die Gestaltung des Cockpits ist grundsätzlich okay, die linke Seite hätte aber ein paar mehr Details vertragen können. Mit ein paar Eigenbauteilen habe ich das Ganze etwas aufgewertet. Im Bausatz gibt es nur die spätere, eckige Haube. Glücklicherweise fand sich noch in meinen Reserven eine Vacuhaube von Squadron, die für diesen Bausatz allerdings zu kurz ist und deshalb etwas Zusatzarbeit erforderte.

Von der vorhandenen Motorandeutung wurde der obere Bereich abgesägt und später direkt in die Haube eingeklebt, da man durch die Luftschlitze im Bug direkt auf das Kurbelgehäuse sieht. Die angegossenen MG wurden entfernt und dafür Hüllrohre und später selbstgebastelte Läufe eingesetzt.

Den gröbsten Fehler weisen die Tragflächen auf. Mit den angegossenen Paßstiften ergibt sich ein Versatz zwischen Unter- und Oberschale. Ich habe einfach die Stifte entfernt und die Halbschalen frei verklebt. Die ausgefahrenen Landeklappen sind gleich im Bausatz so vorgesehen.

Zur weiteren Detaillierung wurden die Kühler mit lackierter Bronzegaze gestaltet, in den Ölkühlereinlauf kam ein Trennblech und an die Wasserkühler eine dünne Strebe. Dann wurden die fehlenden Trimmbleche der Querruder ergänzt sowie die Kanonenläufe aufgebohrt und verschlankt, da die jugoslawischen E-3a mit Oerlikon FF-K in den Tragflächen ausgerüstet waren. Der von Airfix verwendete Kunststoff ist relativ weich, deshalb habe ich vorsichtshalber einen neuen Antennenmast aus härterem Material angefertigt. Die Hauptfahrwerksräder aus Resin lagen dem Decalsatz von Kora mit bei und sind deutlich besser detailliert als die Bausatzteile. Die Propellerblätter erscheinen mir etwas schmal, ich hatte für eine Kontrolle aber gerade keinen VDM-Propeller zu Hause herumliegen und habe die Blätter deshalb belassen.

Lackiert wurde mit RLM 70 und 65 von Xtra, mit der Oberseite bin ich aber nicht so ganz zufrieden. Die Schiebebilder von Kora waren leicht verdruckt und das Weiß deckte auf dem Schwarzgrün nicht vollständig. Da für die drei Positionen aber vier Hoheitszeichen  vorhandenen waren konnte ich sie auf der Oberseite doppelt aufbringen.

Insgesamt muß ich sagen, daß mit den heutigen Möglichkeiten in Konstruktion und Formenbau sicher mehr möglich wäre. In Summe gefällt mir, trotz aller Fehler, der Airfix-Bausatz  aber besser als sein Gegenstück von Hasegawa.

Wolfram Witschel

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