Aeritalia G.91 Y

Bausatz: Matchbox    Decal: Tauro

M: 1/72

Da die G.91 Y von keinem anderen Hersteller in 1/72 angeboten wird, mußte ich auf den Uraltbausatz von Matchbox zurückgreifen. Die Einzelteile präsentieren sich sauber abgespritzt, fast ohne Grat. Die Gravuren sind größtenteils erhaben ausgeführt. Aber natürlich gibt es auch einige der berüchtigten Matchbox-”Gräben”. Hier hilft nur spachteln und neu gravieren.
Die Paßgenauigkeit ist eher mittelmäßig.
Eine Cockpiteinrichtung existiert im Prinzip überhaupt nicht. In Ermangelung von Vorbildfotos der “Y” mußte ich mich bei der Herstellung der Inneneinrichtung auf Fotos einer G.91 R stützen. Dabei muß man aber beachten, daß die “Y” einen anderen Schleudersitz hatte als die “R”. Ob es sonstige gravierende Unterschiede in der Cockpitgestaltung gab entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Cockpithaube ist einteilig ausgeführt und paßt ziemlich schlecht.
Die Fahrwerksschächte sind nur angedeutet und wurden von mir tiefer gebaut. Bei der Rumpfmontage sollte Ballast im Bug nicht vergessen werden. Ein Hinweis in der Bauanleitung fehlt. Die Rumpfabmessungen und -proportionen sind gut wiedergegeben. Ich habe lediglich die obere Seitenleitwerkskante korrigiert. Ziemlich mühsam gestaltete sich das Einbringen der Kamerafenster im Bug. Die Rumpfspitze wurde anschließend von innen komplett schwarz lackiert und etwas Inhalt vorgetäuscht. Die “Verglasung” entstand ganz zum Schluß mit Clearfix.
Die Schubdüsen habe ich aufgebohrt und nach innen verlängert. Die Kanten des Lufteinlaufes sind etwas zu dick geraten und sollten, wie auch die Ruderkanten, Außenlastträger und Stabilisierungsflossen, dünner gefeilt werden. Auf den Tragflächen sitzen die Grenzschichtzäune zu weit innen. Sie gehören genau über die äußeren Außenlastträger. Ich habe sie abgeschnitten und aus dünnerem Material neu gefertigt. Am Tragflächenansatz gibt es dann ordentlich Spachtelarbeit und auch die Höhenflossen und der Lufteinlauf passen ohne Nacharbeit nicht.
Die Zusatztanks mußte ich selbst herstellen, da die von mir gewählte Maschine mit größeren Tanks ausgestattet war als die im Bausatz enthaltenen.
Das Fahrwerk ist recht schlicht gestaltet und insbesondere das Bugfahrwerk entspricht auch nicht ganz dem Original. Ich habe aber auf eine Neuanfertigung verzichtet und nur eine Einzugstrebe ergänzt.
Bei der Fahrwerksmontage ist zu beachten, daß die für die “R” typische Hecklastigkeit im Stand an der “Y” nicht zu beobachten ist.
Die Lackierung ist relativ einfach, da, neben dem Aluminium, nur der Vorderrumpf schwarz lackiert wird. Alle anderen Farbflächen liegen als Schiebebild vor. Die Bausatzdecals waren unbrauchbar, da völlig verdruckt. Glücklicherweise fanden sich noch ein paar Kokarden in passender Größe in der Restekiste. Die Tauro-Decals sind recht steif und haften nicht besonders. Sie verkraften aber reichlich Weichmacher. Leider harmonieren die Abziehbilder teilweise nicht mit dem Bausatz, und müssen mit einigen Schnitten dem Modell angepaßt werden.

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Wolfram Witschel